Am 10. März 2018 erschien in der Tübinger Zeitung SCHWÄBISCHES TAGBLATT ein Artikel von Volker Rekittke mit der Überschrift „Lieber konkrete Hilfe leisten “. Das TAGBLATT wollte von den Fraktionen im Gemeinderat und von Tübingens Erster Bürgermeisterin Christine Arbogast wissen: Was halten Sie von der Idee einer Städtepartnerschaft Tübingen-Kobane? und fragten sie, was sie von unserem „Projekt für Bildung“ – einer Bildungs-Kooperation zwischen Tübingen und Kobane – halten würden. Die Tübinger Stadtspitze und die meisten Fraktionen im Gemeinderat äußerten sich eher skeptisch zur Idee einer Städtepartnerschaft.

„ Ein kommunales Signal, Unterstützung für Kobane, ist eine gute Sache“, sagt Gerlinde Strasdeit (Die Linke).

Die Tübinger-Liste ist noch unentschlossen. Fraktionsvorsitzender Ernst Gumrich allerdings hat Sympathie für die Idee: „Die Städte der Welt müssen sich vernetzen, um der Welt eine Friedens- und Fortschrittsperspektive zu geben.

„Helfen beim Wiederaufbau ja, Städtepartnerschaft nein“, ist die Position von AL/Grüne. Deren Fraktionsvorsitzender Christoph Joachim gibt zu bedenken: „Wir haben bereits sehr viele Partnerschaften und sehen die Schwierigkeiten, diese vernünftig zu beleben.“

So sieht das auch die für die Städtepartnerschaften zuständige Erste Bürgermeisterin Christine Arbogast: „Natürlich wäre eine Partnerschaft zwischen Tübingen und Kobane eine bestechende Idee.“ Jedoch: „Wir möchten uns schlicht nicht verzetteln, sondern uns auf die bereits bestehenden Städtepartnerschaften konzentrieren.“

Die SPD werde sich für eine Unterstützung durch die Stadt Tübingen einsetzen, wenn es eine konkrete Idee für ein Kooperations- und Hilfsprojekt in einer kurdischen Stadt gebe, so Fraktionsvorsitzender Martin Sökler. Eine formale Städtepartnerschaft kann aber aus Sicht der SPD-Fraktion nicht am Anfang einer Kooperation stehen, „sonst würde sie zum puren Symbol“.

Die FDP hat „große Zweifel“, dass eine Städtepartnerschaft das geeignete Mittel sein könnte, Solidarität mit der von der türkischen Invasion in Nordsyrien betroffenen kurdischen Bevölkerung zum Ausdruck zu bringen, so Fraktionsvorsitzender Dietmar Schöning. „Eine Städtepartnerschaft braucht feste, verlässliche Strukturen und eine Verankerung auch in der Bürgerschaft, die weit über einen bloßen Kontakt zwischen Repräsentanten der Städte hinausgehen muss.“

Für die CDU meldet sich Stadträtin Ingrid Fischer zu Wort, allerdings mit ihrer persönlichen Meinung: Sie verurteilt die Invasion der Türken in Nordsyrien. Und: „Die Hospitanz der drei Lehrerinnen aus Kobane an Tübinger Schulen ist ein guter Anfang.“ Das „Projekt für Bildung“ würde sie unterstützen- „besonders, wenn Frauen davon profitieren“. Und dann könnte man ja weitersehen.

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